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Yin and Yang symbol, representing the balance and interplay of opposing forces, as explored in the context of the victim-perpetrator dynamic on our blog.

Die Dynamik von Opfer und Täter
Ein tiefer Einblick

Wege, den Opfer-Täter-Kreislauf zu durchbrechen

Einführung

In jedem Menschen liegen sowohl die Rollen des Opfers als auch des Täters verborgen. Diese sind tief in unseren individuellen Erfahrungen sowie im kollektiven Bewusstsein der Gesellschaft verankert. In diesem Blogbeitrag möchte ich nicht nur beleuchten, wie und warum wir uns in diese Rollen begeben, sondern auch Wege aufzeigen, wie wir aus diesen Mustern ausbrechen können. Dabei wird die Perspektive der Familienaufstellung einbezogen, die tiefe Einblicke in die generationenübergreifenden Auswirkungen dieser Dynamik gewährt und aufzeigt, was notwendig ist, um Heilung zu erlangen.

Die Frage, warum wir in die Rollen des Opfers oder des Täters schlüpfen, führt uns in die komplexen Bereiche der menschlichen Psyche und unserer sozialen Strukturen. Ich werde erkunden, wie unsere frühen Lebenserfahrungen, familiären Hintergründe und die gesellschaftlichen Normen und Werte dazu beitragen, dass wir bestimmte Rollen annehmen. Es geht darum zu verstehen, dass diese Rollen oft unbewusste Strategien sind, um mit Schmerz, Trauma und Unsicherheit umzugehen.

Persönliche Weiterentwicklung spielt eine zentrale Rolle, um aus der Opfer-Täter-Dynamik herauszutreten. Durch Selbstreflexion, das Erkennen und Verstehen der Wurzeln unserer Handlungen und Emotionen, können wir beginnen, uns von alten Mustern zu befreien. Diese Reise ist nicht nur eine der Selbstentdeckung, sondern auch des Loslassens von destruktiven Rollen, die uns gefangen halten.

Die Familienaufstellung bietet einzigartige Einblicke in die Verstrickungen, die sich in unseren Familien und über Generationen hinweg entwickelt haben. Sie unterstützt uns dabei, verborgene Bindungen und familiäre Muster aufzudecken und aufzulösen, um die Wiederholung schädlicher Zyklen zu stoppen. Diese Arbeit ermöglicht es uns, ein neues Verständnis unserer Vergangenheit zu erlangen und einen heilenden sowie wachstumsorientierten Pfad für uns selbst und zukünftige Generationen zu ebnen.

In diesem Beitrag werde ich detailliert auf die Manifestation der Opfer-Täter-Dynamik in verschiedenen Lebensbereichen eingehen und aufzeigen, was wir als Individuen tun können, um diese Muster zu durchbrechen. Ich lade dich ein, diesen Text langsam und bewusst zu lesen, dir Zeit und Pausen zu nehmen, um dein eigenes Leben zu reflektieren und aufkommende Emotionen zuzulassen. Diese Selbstreflexion ist ein wesentlicher Teil des Heilungsprozesses.

Gemeinsam werden wir die tiefen Schichten unserer Persönlichkeiten erforschen und konkrete Schritte unternehmen, um ein bewusstes, erfülltes und liebevolles Leben zu führen. Diese Reise ist nicht nur ein Weg zu persönlichem Wachstum, sondern ebnet auch einen Pfad der Heilung und Entwicklung für uns selbst und zukünftige Generationen. Ich freue mich darauf, dich auf diesem Weg zu begleiten und gemeinsam neue Perspektiven und Möglichkeiten zu entdecken.

Erläuterung der Opfer- und Täter Dynamik 

Die Opfer-Täter-Dynamik beschreibt die Interaktion und Beziehung zwischen einer Person, die einen Schaden erleidet und erleidet (dem Opfer), und einer anderen Person, die diesen Schaden verursacht (dem Täter). Diese Interaktion ist vor allem durch ein Ungleichgewicht von Macht und Kontrolle gekennzeichnet. Opfer erleben häufig eine Reihe negativer Emotionen wie Angst, Ekel, Traurigkeit, Schuldgefühle und Wut, die ihr Selbstwertgefühl schwächen und zu langfristigen psychischen und emotionalen Schwierigkeiten führen können. Andererseits war der Täter in vielen Fällen einst selbst Opfer und setzt nun den Kreislauf von Missbrauch und Schaden fort. Dies liegt oft daran, dass sie auch Emotionen wie Wut, Trauer, Angst, Schuldgefühle und Ekel in sich tragen, wodurch sie sich innerlich schwach und verletzlich fühlen.

So versuchen sie durch die Wiederholung der Vergangenheit die Kontrolle über Situationen zu erlangen, nur finden sie sich dieses Mal in der Rolle des Täters wieder.

 

Wenn jemand beispielsweise in seiner Kindheit körperlich misshandelt wurde, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er aufgrund der Eindrücke aus dieser Zeit Gefühle der Unsicherheit und Wertlosigkeit entwickelt. Sicherlich wird in dieser Person auch tiefe Wut stecken – Wut über das Erlebte und den damaligen Täter. Diese intensive Energie kann nicht unterdrückt werden und kann sich in Wutausbrüchen oder passiver Aggression gegenüber anderen äußern. Paradoxerweise bringt diese Wut auch ein Gefühl innerer Sicherheit mit sich und dient als Schutzmechanismus für einen verletzlichen Teil des Selbst, der über die Erfahrung tiefe Trauer empfindet. Die Wahrnehmung, wütend oder passiv aggressiv zu sein, ist oft ein Schutzmechanismus, der versucht, diese innere Verletzlichkeit zu verbergen. In der Rolle des Täters entsteht ein trügerisches Gefühl von Schutz und Sicherheit. Um jedoch wahre Heilung zu finden, ist es entscheidend, hinter diese Wut zu schauen und dem verletzlichen Teil in uns Sicherheit und Trost zu bieten.

 

Diese Entwicklung geht meist auf eine Opferrolle zurück, die oft in der Kindheit verwurzelt ist. Je problematischer ein Erlebnis in der Vergangenheit, insbesondere in der Kindheit, ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Person später in die Rolle des Täters schlüpft. Es ist hilfreich zu verstehen, dass wir nicht als Täter geboren werden, sondern von unserer Umwelt und unseren Erfahrungen geprägt werden. Je belastender die Vergangenheit ist, desto schwieriger ist es für einen Menschen, die daraus resultierenden Überzeugungen und Emotionen zu verarbeiten. Die Übernahme der Täterrolle wird somit zu einem einfachen Weg, Sicherheit und Aufmerksamkeit zu erlangen.

 

Wir leben auch in einer Welt, in der es in vielerlei Hinsicht akzeptiert ist, die Rolle eines Täters zu übernehmen. Das kapitalistische System lehrt uns, dass es darum geht, Reichtum und Wohlstand für sich selbst zu erreichen, unabhängig von den daraus resultierenden Opfern wie Natur, Tieren und anderen Menschen. Als Angehöriger einer Religion betrachtet man oft die eigene Religion als die einzig richtige, eine Haltung, die zu Spaltungen und Menschenrechtsverletzungen und sogar zu Kriegen geführt hat. Beide Systeme, Religion und Kapitalismus, basieren auf der Rolle des Einzelnen. In diesen Systemen wird selten gelehrt, wie man durch Selbstreflexion seine wahre Stärke erkennt und entwickelt. Dies führt oft dazu, dass Menschen Glück und Anerkennung außerhalb ihrer selbst suchen und aufgrund mangelnder Selbsterkenntnis andere Glaubenssätze oder Lebensweisen verachten. Diese Dynamik trägt dazu bei, die Systeme am Leben zu erhalten, da sich der Einzelne in diesen Systemen sicher und geborgen fühlt, anstatt sie in Frage zu stellen oder zu verändern.

 

Ein prominentes Beispiel aus unserer jüngeren Vergangenheit ist das Patriarchat, das Frauen jahrzehntelang systematisch in eine untergeordnete Rolle drängte. Diese langjährige Dominanz erzeugte unter anderem eine tiefe Wut gegenüber Männern. Dieser oft unterdrückte Zorn wurde von Generation zu Generation weitergegeben. In der Vergangenheit war es Frauen meist nicht möglich, ihre Wut direkt gegenüber Männern auszudrücken oder sie zu kritisieren. Infolgedessen richtete sich dieser Zorn zunächst oft gegen eine andere männliche Präsenz im Haushalt, den Sohn. Die Frau, die für die Erziehung der Kinder zuständig ist, vermittelte dem Sohn, dass es ungesund und falsch sei, ein Mann zu sein. Diese Übertragung geschieht meist unbewusst und kann sich im Unterbewusstsein des Sohnes durch Aussagen oder eine bestimmte energische Haltung gegenüber dem Ehemann manifestieren.

Die Wut, die eine Mutter gegenüber ihrem Sohn empfindet, richtet sich oft nicht gegen ihn, sondern ist Ausdruck der unterdrückten Wut gegenüber dem Patriarchat, Männern vergangener Generationen und möglicherweise ihren eigenen Erfahrungen. Die Übertragung bestimmter Überzeugungen gegen Männer wird vom Sohn absorbiert, und so wird er seine eigene männliche Energie in sich selbst in Frage stellen.

Ein junger Mann, der seine männliche Energie falsch interpretiert, wird jedoch keinen gesunden Umgang mit Frauen finden und wird sich wahrscheinlich der wahren Liebe entziehen und Frauen „benutzen“, um sich bestätigt zu fühlen. Dies wiederum macht ihn zum Täter.

In der heutigen Zeit sehen wir, wie das Pendel in der „MeToo“-Debatte völlig in die entgegengesetzte Richtung ausschlägt.

Frauen nutzten die Medien, um ihre Täter zu entlarven.

Zum ersten Mal in der modernen Geschichte konnten Frauen zurückschlagen und Rache nehmen.

Dies führt jedoch zu einem noch größeren Identifikationsproblem bei der kommenden Generation von Männern, da diese nun auch in ihrem sozialen Umfeld ihre männliche Energie in Frage stellen und diese teilweise als toxisch angesehen wird. Daraus resultiert eine tiefe innere Unsicherheit, die sie durch das Streben nach äußerer Stärke und Kontrolle ausgleichen.

Diese Entschädigung wird sie erneut in die Rolle eines Täters drängen. 

Ebenso kann eine Tochter bestimmte Überzeugungen früherer Generationen übernehmen. Ein konkretes Beispiel hierfür habe ich im Abschnitt „Was in der Opfer-Täter-Dynamik aus Sicht der Familienaufstellung passiert“ geschrieben.

 

Wie wir sehen, handelt es sich um eine scheinbar unaufhaltsame, nie endende Spirale. 

Wir müssen verstehen, dass diese Dynamik von diesen beiden Polaritäten lebt. Sobald wir uns in einer davon befinden, streben wir nach Gleichgewicht und bewegen uns unweigerlich in die entgegengesetzte Richtung. Diese Pendelbewegung ist das Grundprinzip der dualen Welt, in der wir leben, und wird in der östlichen Philosophie auch als „Yin und Yang“ bezeichnet.

Dieses Oszillieren zwischen Polaritäten findet zwischen Ländern, Gruppen, Individuen und auch in uns selbst statt. 

Beide Rollen in uns selbst zu erkennen und zu akzeptieren, insbesondere zu akzeptieren, dass jeder von uns einen Täter in sich trägt und diesen Teil von uns zu akzeptieren, anstatt ihn zu verurteilen, ist der erste Schritt, uns aus dieser Dynamik zu befreien.

 

Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, ist es entscheidend, Situationen in unserem Leben zu identifizieren, in denen wir Opfer waren oder als Täter gehandelt haben. Beim Eintauchen in diese vergangenen Situationen ist es wichtig, aufkommende Emotionen zuzulassen, ohne die Situation oder die beteiligten Personen mental zu beurteilen. Nur wenn wir diese Emotionen verarbeiten und uns letztendlich dem Täter gegenüber öffnen – also keine negativen Emotionen ihm gegenüber hegen –, können wir ein traumatisches Ereignis loslassen und unbelastet in die Zukunft blicken. In den folgenden Abschnitten werde ich detailliert darlegen, warum es wichtig ist, sich dem Täter zu öffnen, um traumatische Ereignisse in unser Leben zu integrieren.

 

Entscheidend ist auch, dass man als unbeteiligter Dritter weder mit dem Opfer noch mit dem Täter sympathisiert. Diese neutrale Haltung ermöglicht es uns, die Situation objektiv zu betrachten, ohne uns in die Opfer-Täter-Dynamik zu verstricken – darauf werde ich später im Text im Abschnitt „Mitgefühl für Opfer: Konsequenzen und Überlegungen“ näher eingehen. Es ist auch notwendig, Situationen zu betrachten, in denen wir uns im Leben in einer Opferrolle befinden.

Die Psychologie des Opfers 

Die Dynamik zwischen Opfer und Täter ist so alt wie die Menschheit selbst. Ein Blick ins Tierreich zeigt, dass diese Dynamik eine natürliche Rolle im Überlebenskampf spielt: Ein Raubtier, der Täter jagt das schwächere Tier, das Opfer. Anders als viele Menschen bleibt ein überlebendes Beutetier nicht dauerhaft in einer Opferhaltung verhaftet. Eine Gazelle, die einem Löwen entkommt, wertet das Ereignis nicht als falsch und erzeugt daher nicht anhaltend Wut, Hass oder Angst in sich selbst. Sie kehrt einfach zu ihrer Herde zurück, ohne ihre Beinahe-Raub-Geschichte zu erzählen, um Mitleid oder Anerkennung zu suchen. Stattdessen schüttelt sie die Energie, die zur Flucht verhalf, ab und setzt ihr Leben fort, ohne das Geschehene zu bewerten.

Wenn Tiere wie Menschen auf Trauma reagieren würden, sähen wir weltweit depressive Beutetiere mit gesenkten Köpfen, die sich und das Leben aufgegeben haben, gefangen in ständiger Opferhaltung.

Für diejenigen, die sich intensiver mit Trauma und somatischem Release beschäftigen möchten, empfehle ich das hervorragende Buch 'Waking the Tiger' von Peter Levine.

 

Die natürliche Fähigkeit, traumatische Ereignisse zu verarbeiten, wird bei Menschen durch die komplexen Funktionen des Frontalkortex, der für höhere kognitive Prozesse verantwortlich ist, erschwert. Dies ist einer der Gründe, warum wir dazu neigen, Freunde und Familie aufzusuchen und unsere Erlebnisse zu teilen, in der Hoffnung auf Mitleid, Anerkennung und Zuneigung. Je schwerwiegender das Ereignis ist, desto stärker können wir in diese Opferrolle abgleiten. Wir suchen die Zuneigung anderer, um uns besser zu fühlen und das Erlebte zu bewältigen. Allerdings führt dies oft zu einer Opferhaltung, aus der eine Integration des Geschehenen nicht möglich ist. Es ist nicht grundsätzlich falsch, bei anderen Trost und Zuneigung zu suchen, dies kann uns Kraft und neuen Lebenswillen geben, doch für die Integration traumatischer Erfahrungen ist es erforderlich, sich seiner eigenen Stärke bewusst zu werden und aus dem Geschehenen zu lernen und daraus zu wachsen. Liebe von anderen lässt uns nur kurzzeitig besser fühlen und kann zu einer Co- Abhängigkeit führen. Ebenso ist es wichtig zu verstehen, dass das Suchen nach Zuneigung aus einer Opferhaltung heraus oft in einem Moment geschieht, in dem die Selbstwertschätzung und Selbstliebe schwach ausgeprägt sind. In solchen Momenten besteht die Gefahr, dass man schnell in eine Abhängigkeit von der Liebe anderer gerät. Diese Abhängigkeit kann wiederum dazu führen, dass wir uns in unserer Opferrolle bestätigt fühlen, somit wird es uns schwerer fallen, aus diesem Muster auszubrechen und das Geschehene zu integrieren. 

 

Als Beispiel sei der Vorfall in Österreich genannt, bei dem ein Kind 14 Jahre lang von seinem Vater im Keller eingesperrt und missbraucht wurde. Als sie befreit wurde, gab es einen großen Aufschrei in den Medien. Die Gräueltaten, die das Mädchen erlitt, sind schrecklich und unvorstellbar. Jedoch wird die mediale Berichterstattung dem Mädchen nicht weiterhelfen. Stellen Sie sich vor, Sie wären dieses Mädchen, das all diese Artikel und Nachrichten über ihre eigene Geschichte sieht. Man würde nur tiefer in ein Loch fallen. Was wirklich benötigt wird, sind Unterstützung und Sicherheit, anstatt ständig daran erinnert zu werden, welche Grausamkeiten man erlebt hat.

Mitgefühl für Opfer: Konsequenzen und Überlegungen

In unserer Gesellschaft ist es üblich, dass eine unbeteiligte dritte Partei mit dem Opfer sympathisiert. Diese Haltung hat jedoch tiefgreifende Konsequenzen. Indem man eine Position der Sympathie einnimmt, entwickelt man oft unbewusst eine überlegene Haltung. Man urteilt über die Situation, ohne selbst involviert zu sein und ohne tiefgehende Kenntnisse über die Hintergründe des Täters.

 

Wenn man mit dem Opfer sympathisiert, urteilt man über die gesamte Situation, was einen in eine überlegene Position versetzt. Dabei wird der Täter oft ausschließlich in seiner Rolle als Täter gesehen, wodurch seine Persönlichkeit als grundsätzlich falsch und minderwertig eingestuft wird. Ein Blick in die Vergangenheit des Täters offenbart jedoch häufig, dass er selbst in seiner Kindheit Opfer war. Geprägt von tiefen inneren Verletzungen sucht diese Person nach Sicherheit, die sie in der Kontrolle über Situationen und Personen zu finden glaubt, und wiederholt dabei oft Muster aus ihrer Kindheit - diesmal jedoch aus der Perspektive des Täters.

 

Das Sympathisieren mit dem Opfer zeigt nicht nur eine überlegene Haltung, sondern vermittelt auch das Gefühl von Kontrolle. All diese Haltungen sind typische Merkmale eines Täters. Wie man also erkennen kann, schlüpfen wir in eine interne Täterrolle, sobald wir mit dem Opfer sympathisieren.

Ein anschauliches Beispiel für die Auswirkungen von Parteinahme sind internationale Konflikte, bei denen das Ausmaß der Auswirkungen leichter zu veranschaulichen ist, wenn wir eine Seite wählen. Sobald wir eine Haltung gegenüber einem Land, Regime oder einer Regierung einnehmen, entstehen in uns oft tiefe Gefühle des Hasses, der Abneigung und des Unverständnisses. Dies spiegelt jedoch die Gründe für Konflikte zwischen Ländern wider.

Wir fragen uns oft, warum es noch immer Kriege zwischen Ländern gibt, und genau hier finden wir einen der Gründe. Sobald ich eine Person als minderwertig oder schlecht bewerte, erzeuge ich die damit verbundenen Emotionen in mir selbst. Diese Gefühle des Hasses und der Abneigung, die wir in uns nähren, bleiben nicht nur auf das Individuum beschränkt, sondern werden zu einem Teil des kollektiven Bewusstseins. Es ist entscheidend, diese Verantwortung zu erkennen und zu verstehen, dass jeder von uns mit unseren internen Konflikten zum globalen Geschehen beiträgt. Indem wir uns beiden Parteien öffnen und unsere inneren Konflikte lösen, können wir bewusst positive, empathische Einstellungen pflegen, was wesentlich zur Heilung und zum Frieden beiträgt – sowohl auf persönlicher als auch auf globaler Ebene. Diese Veränderung muss im Individuum beginnen: Wir können die Welt nur verändern, indem wir mit uns selbst beginnen.

Eine solche innere Haltung des Friedens und der Neutralität ermöglicht es uns, über Vorurteile und Feindseligkeiten hinauszugehen. Dadurch leisten wir einen revolutionären Beitrag, um die Welt zu verändern. Indem wir lernen, Konflikte zwischen Ländern, Personen in unserem Freundeskreis oder in der Familie aus einer neutralen Perspektive zu betrachten, eröffnen wir einen neuen, unentbehrlichen Weg für die Menschheit – einen Weg, der zu tieferem Verständnis und Mitgefühl für alle Beteiligten führt.

Dies erfordert jedoch auch einen Blick nach innen. Wir verurteilen schließlich Personen im Äußeren, die wir in uns selbst nicht akzeptiert haben. Carl Gustav Jung lehrte, dass wir, wenn wir einen Mörder verurteilen, in uns hineinschauen sollten, um den Mörder in uns zu finden und mit diesem in Frieden zu kommen. Diese Lehre besagt, dass alles, was wir in anderen verurteilen oder ablehnen, oft ein Spiegel unserer eigenen inneren, nicht akzeptierten Anteile ist. Jung betonte die Notwendigkeit der Integration dieser Schattenaspekte unserer Persönlichkeit, um ein ganzheitliches und ausgeglichenes Selbst zu erreichen. Durch das Akzeptieren und Integrieren dieser Anteile in unser Unterbewusstsein können wir zu einem friedvollen Selbst gelangen und somit zu einer friedvollen Welt beitragen.

Dieses Sympathisieren, sei es mit Opfern, in internationalen Konflikten oder verschiedenen Gruppen, hat jedoch seine Wurzeln in unserer DNA. Das Bedürfnis nach Gruppenzugehörigkeit ist ein fundamentales menschliches Bedürfnis, das seinen Ursprung in unserem Leben in Stämmen hat, wo die Zugehörigkeit essentiell für das Überleben war. Wenn wir mit einem Opfer sympathisieren, geschieht dies oft aus einem unbewussten Verlangen nach Zugehörigkeit. Diese Art der Sympathie aktiviert unser sympathisches Nervensystem, vermittelt uns ein Gefühl der Geborgenheit, führt aber oft nur zu einer oberflächlichen Beruhigung unserer Urängste. Jedoch bringt diese Art der Sympathie weder der dritten Person noch dem Opfer einen langfristigen Nutzen.

 

Für die spirituelle und persönliche Weiterentwicklung ist es wichtig, sich diesen Urängsten zu stellen. Indem wir uns weder mit dem Opfer noch mit dem Täter identifizieren, konfrontieren wir uns mit unserer Urangst. Das Spüren dieser Angst und das Bewusstsein, dass wir uns nicht mehr in Gefahr befinden, kann zu einem starken Gefühl der Sicherheit in uns selbst beitragen. 

 

Darüber hinaus kann diese neutrale Haltung dem Opfer helfen, aus seiner Rolle herauszutreten und das Erlebte ins Leben zu integrieren. Gleichzeitig ist es möglich, dass der Täter positiv beeinflusst wird, indem er vielleicht sein Inneres und somit seine Vergangenheit reflektiert.

 

Jedes System, das wir betreten – sei es eine Religion, ein Verein, ein Freundeskreis oder das einer Opfergruppe – beinhaltet auch ein energetisches Feld. Ein Feld, das aus Resignation, Minderwertigkeitsgefühlen und gegenseitiger Abhängigkeit besteht, wie in einer Opfergruppe, ist energetisch schwach.

 

Wenn eine unbeteiligte dritte Partei das Opfer in seiner Rolle bestätigt und bedauert, verstärkt dies lediglich den Glauben des Opfers an die Ungerechtigkeit des Lebens. Diese Bestätigung kann eine gefährliche Abwärtsspirale in Gang setzen. Da das Unterbewusstsein dazu neigt, unverarbeitete Erlebnisse zu internalisieren, kann es zu Situationen führen, in denen sich die Person erneut in einer Opferrolle wiederfindet. Dies führt zu einem schwindenden Vertrauen in das Leben und die Mitmenschen. Nur wenn wir jede Herausforderung, die das Leben uns stellt, als Lektion und Gelegenheit zur persönlichen Entwicklung betrachten, können wir uns aus der Opferrolle befreien und wahrhaft lernen und wachsen.

 

Es wird deutlich, dass das Sympathisieren mit einem Opfer nur kurzzeitig Linderung verschaffen kann. Langfristig ist es weder für das Opfer noch für den Sympathisanten hilfreich. Stattdessen entsteht eine Co-Abhängigkeit, die das Gefühl der Hilflosigkeit ohne die andere Person verstärkt.

Was passiert in der Opfer- Täter- Dynamik aus Sicht der Familienaufstellung 

Dank der Familienaufstellung sehen wir, wie sich die oben erwähnten Beispiele energetisch in einer Familie manifestieren.
In Aufstellungen können wir beobachten, wie ein bestehender Konflikt zwischen Opfer und Täter dazu führt, dass sich das Opfer unterbewusst energetisch zum Täter hingezogen fühlt und sich durch diese energetische Verbindung von der eigentlichen Familie entfernt. Der Täter wird aufgrund dieser Bindung wiederum in die Familie aufgenommen und wird so zu einem energetischen Teil von ihr. Je schwerwiegender der Vorfall und je intensiver die damit aufkommenden Emotionen, desto stärker ist die Bindung zwischen Opfer und Täter, und desto mehr werden die Beteiligten in die jeweiligen Familiensysteme eingegliedert.

Der Grund für diese langanhaltende Bindung liegt darin, dass Emotionen wie Wut, Hass, Trauer, Schuld und Angst gegenüber dem Täter oft tief im Unterbewusstsein und als energetische Blockade im Körper verankert sind. Bleiben diese Emotionen unverarbeitet, können sie uns ein Leben lang beeinträchtigen und werden sogar an die nächste Generation weitergegeben. Emotionen sind jedoch Energien, und es sind genau diese Energien, die uns energetisch an Personen binden, gegenüber denen wir diese Gefühle empfinden.

Diese Wahrnehmung der zwischenmenschlichen Verbindung nehmen wir jedoch meist nur wahr, wenn wir uns zu einer Person stark hingezogen fühlen. Diese Verbindung, die durch Liebe entsteht, ist ein deutliches Beispiel dafür, wie Emotionen als bindende Energien fungieren können. Solch eine Bindung ist nicht nur ein Symbol für tiefe Verbundenheit, sondern auch eine Kraftquelle, die es Paaren ermöglicht, gemeinsam durch schwierige Zeiten zu gehen. Sie schafft ein starkes Fundament der Unterstützung und des gegenseitigen Verständnisses, das für die Überwindung von Herausforderungen essentiell ist.

Doch nicht nur positive Emotionen haben diese bindende Kraft. Auch negative Emotionen wie Wut, Hass, Schuld und Angst sind Energien, die einen energetischen Bund zwischen Personen herstellen können. Wenn einmal das Bewusstsein darauf gerichtet ist, ist es offensichtlich, dass dieser Bund zu Personen existiert, gegen die wir negative Emotionen empfinden.   

Nimm dir einen Moment Zeit, schließe die Augen und stelle dir eine Person vor, die du liebst. Du wirst wahrscheinlich eine starke Anziehung zu dieser Person spüren und die energetische Verbindung zwischen euch beiden wahrnehmen. Nun stelle dir vor, wie du dich von dieser Person abwendest und in eine andere Richtung gehst. Beobachte, was in deinem Körper geschieht: Wie stark fühlst du dich noch zu dieser Person hingezogen? Welchen Einfluss hat diese Person, selbst in ihrer Abwesenheit, auf dich? Lass dann diese Person gedanklich los und stelle dir eine Person vor, gegenüber der du Wut, Abneigung oder andere negative Emotionen hegst. Schaue ihr in die Augen und beobachte, was in deinem Körper passiert. Dann wende dich auch von dieser Person ab und Schritt für Schritt entfernst du dich von ihr, um in deine eigene Zukunft zu blicken. Inwiefern ist es dir möglich, in deine eigene Zukunft zu schreiten, ohne die Präsenz dieser Person zu spüren? Beobachte wieder deinen Körper: Wie stark fühlst du dich noch zu dieser Person hingezogen? Welchen Einfluss hat diese Person, selbst in ihrer Abwesenheit, auf dich? 

Jedoch beeinträchtigt diese Bindung nicht nur das Individuum, sondern hat auch tiefgreifende Auswirkungen auf das Familiensystem. Oft unbemerkt führt die starke energetische Verbindung zu dem Täter und die Situation dazu, dass man emotional weniger präsent und verfügbar für die Familie ist. Darüber hinaus werden unverarbeitete Opfer-Täter-Konflikte an spätere Generationen in der Familie weitergegeben und zwischen ihnen unbewusst ausgetragen. Diese Konflikte werden dann zwischen den Familienmitgliedern unbewusst ausgetragen. Es entsteht eine Dynamik, in der eine Person aus der Familie unbewusst in die Rolle des Opfers und eine andere in die des Täters gezogen wird, wodurch der Konflikt weitergeführt wird. Dieser Prozess kann zu einem zyklischen Muster führen, in dem sich die Rollen von Opfer und Täter innerhalb der Familie immer wieder neu manifestieren und so das Familiensystem über Generationen hinweg prägen.

Hier ein Beispiel aus einer meiner Sitzung: 

Eine Mutter verbannte ihren gewalttätigen Ex-Partner, den Vater ihres ersten Kindes, aus ihrem Leben. Die nachfolgenden Kinder, darunter die Klientin, kannten ihn nur als bedrohlichen Schatten, von kurzen Erzählungen der Mutter. In der Aufstellung wurde deutlich, dass der Sohn sich zu diesem Ex-Partner hingezogen fühlte und dessen aggressives Muster übernahm, was sich in Angriffen auf seine jüngere Schwester, die Klientin, äußerte. Die Klientin übernahm unbewusst die Opferrolle, was sie näher an ihre Mutter band und sie zum Ziel der gewalttätigen Ausbrüche ihres Bruders machte, der unbewusst versuchte, den Ex-Partner zu integrieren. Sie verinnerlichte auch die Glaubenssätze ihrer Mutter, einschließlich der Annahme, dass Männer aggressiv seien, ihnen nicht zu trauen sei und sie kontrolliert werden müssten. Diese Glaubenssätze, die sie bis ins Erwachsenenalter mit sich trug, hatten tiefgreifende Auswirkungen auf ihr Beziehungsleben. Sie zog unbewusst Partner an, die diese toxischen Muster widerspiegelten und somit das familiäre Trauma unbewusst wiederholten.

 

Als die Klientin sich dem Ex-Mann gegenüber stellte und all die Emotionen spürte, die ihre Mutter ihm gegenüber empfunden hatte, begann sich die Energie in dem familiären Kreislauf zu entspannen. Durch die Erkenntnis, dass sie die Glaubenssätze ihrer Mutter über Männer übernommen hatte, konnte sie diese ihrer Mutter zurückgeben. In der Aufstellung sah man ebenso, dass der Ex- Mann sehr viel Liebe für die Frau empfand, jedoch in einer Familie von Holocaust Opfern aufwuchs und somit sehr viel Schmerz und Leid in sich trug.
Nachdem die repräsentative Person des Bruders äußerte, dass er versucht den Ex- Partner zu integrieren und sah, dass die Schwester sich diesem öffnete, konnte er von der Rolle loslassen. Er fühlte sich stärker zu seiner eigentlichen Familie hingezogen und stand zum ersten Mal an der Seite seines leiblichen Vaters. 

 

Dieses Beispiel veranschaulicht die tiefgreifenden Folgen, die entstehen, wenn wir versuchen, jemanden, der ein bedeutender Teil unserer Familie ist, aus unserem Leben auszuschließen. Es demonstriert, wie die unbewusste Weitergabe und Übernahme der Rollen von Täter und Opfer eine Spirale des Leidens erzeugt, die sich durch nachfolgende Generationen fortsetzt. 

 

Wir erkennen, dass das Durchbrechen dieses Kreises nur möglich wird, wenn wir uns dem Täter – sei es der Partner oder der Ex-Partner – öffnen. Dies impliziert jedoch nicht, dass wir uns mit ihm zusammensetzen und das Geschehene diskutieren müssen, besonders in Fällen von physischem Missbrauch, wo eine physische Trennung notwendig ist. Es geht vielmehr darum, unsere eigenen Gedanken und Gefühle zu erforschen und uns mit ihnen auseinanderzusetzen. Es ist wichtig zu verstehen, dass unser Partner lediglich ein Auslöser ist, der uns Aspekte in uns selbst aufzeigt, die der Integration bedürfen. In einer Beziehung ist es einfach, den Partner verantwortlich für unseren emotionalen Zustand zu machen, dies führt jedoch in eine Einbahnstraße. Der einzige Weg zu einem gesunden Umgang mit sich selbst und dem Partner besteht darin, in sich hineinzuschauen und Verantwortung für die eigenen Gefühle und Emotionen zu übernehmen. 

 

Durch diese Auseinandersetzung eröffnet sich uns die Möglichkeit, uns von festgefahrenen Mustern zu befreien und einen Weg zur Heilung und Versöhnung sowohl innerhalb unseres eigenen Selbst als auch in unseren Beziehungen mit anderen zu finden. Schließlich haben wir alle Verhaltensmuster und Glaubenssätze von unseren Eltern und früheren Generationen übernommen. Diese Muster können wir nur dann aufarbeiten, wenn wir die energetische Blockade dieser Glaubenssätze in unserem Körper tiefgehend erfahren. Es ist mental notwendig, sich von diesen Glaubenssätzen zu lösen und sie durch positive Überzeugungen zu ersetzen.

 

Ebenso ist es hilfreich zu verstehen und zu akzeptieren, dass es so etwas wie eine 'falsche' Beziehung nicht gibt; es ist immer genau der richtige Partner zum richtigen Zeitpunkt. Letztendlich bin ich selbst die Person, die sich zu einem bestimmten Partner hingezogen fühlt, und es ist mein Unterbewusstsein, das diese Wahl sehr sorgfältig trifft. Dies geschieht nicht zufällig, sondern basiert auf einer tiefen inneren Logik, die unsere persönlichen Erfahrungen, Bedürfnisse und Lektionen widerspiegelt, die wir in unserem Leben lernen müssen. Mein Unterbewusstsein agiert wie ein Kompass, der mich zu den Menschen führt, die mir die Möglichkeit bieten, mich weiterzuentwickeln, verborgene Aspekte meiner selbst zu erkennen und unerfüllte emotionale Bedürfnisse zu integrieren. 

 

Jedoch müssen wir meist gar nicht außerhalb unserer internen Familie schauen, um eine Opfer- Täter-Dynamik zu finden. 

Unsere tiefsten Konflikte wurzeln in unserer genetischen Familie, besonders in der Beziehung zu unseren Eltern. Tief in unserem Unterbewusstsein sind all die Verhaltensmuster gespeichert, die wir als Kinder im Elternhaus erlernt haben. Ebenso haben wir unbewusst die Beziehung unserer Eltern zueinander als Paradebeispiel für zwischenmenschliche Beziehungen aufgenommen. Wir haben die Verhaltensweisen des Vaters als das maskuline Ideal und die der Mutter als das feminine Ideal übernommen. Diese Muster beeinflussen tief unsere zwischenmenschlichen Beziehungen, unser Selbstbild und unsere Glaubenssysteme. Wir sind eine Erweiterung unserer Eltern, bis wir uns mit uns und unserem tief verwurzelten Glaubenssystem auseinandersetzen. 

 

Als Erwachsene blicken wir später nicht selten kritisch auf diese Kindheit zurück und hinterfragen das Verhalten unserer Eltern. Diese Reflexion und somit die Beurteilung unserer Eltern kann zu einem Gefühl der Ablehnung führen, das so weit reicht, dass manche den Kontakt zu ihren Eltern vollständig abbrechen. 

Doch eine Ablehnung unserer Eltern führt unweigerlich auch zur Ablehnung von Teilen unseres Selbst. Jedoch sind wir nicht nur durch deren Glaubenssysteme geprägt, sondern auch biologisch zur Hälfte unser Vater und zur Hälfte unsere Mutter. Eine solche Ablehnung führt daher nur zu innerem Schmerz und Selbstverachtung.

 

Mit einer Missachtung unserer Eltern begeben wir uns ebenso tief in eine Opferhaltung, wir geben unseren Eltern schuld dafür für die Person, die wir sind. Jedoch sind wir selbst in der Verantwortung über unser Leben, wir können in jedem Moment frei entscheiden, wer wir sein wollen. Jedoch ist es immer einfacher jemanden im Leben als die Schuldige (Täterrolle) hinzustellen, somit müssen wir keine Verantwortung über unser eigenes Leben übernehmen. Dabei führt dies nur zum persönlichen Leid und letztendlich zur Wiederholung familiärer Traumas. Mit der Übernahme der Verantwortung über meinen mentalen, physischen, emotionalen und spirituellen Zustand, kann ich mich jeden Moment selbst reflektieren. Diese Selbstreflexion ermöglicht es mir, Verantwortung für meinen inneren Zustand zu übernehmen und aus diesem zentrierten Zustand heraus kann ich entscheiden, wer ich im Hier und Jetzt sein will. 


In der Kindheit waren wir tatsächlich Opfer der Umstände, konnten nicht reflektieren, was "richtig oder falsch" war. Wir sahen unsere Eltern buchstäblich als Götter an und übernahmen all ihre Verhaltensmuster, Glaubenssysteme, Schwächen und Stärken.
Wir müssen verstehen, dass unsere Eltern nur das, was ihnen aus ihrer Kindheit bekannt ist, an uns weitergegeben haben. Genau die Art von Liebe, die sie empfangen haben, geben sie auch weiter, und alles, was sie an ihre Kinder geben, ist eine Form von Liebe. Dies ist natürlich schwer zu verstehen bei jeglicher Form von Ablehnung und Missbrauch. In Aufstellungen wird oft deutlich, wie viel Schmerz und Unsicherheit im Täter hinter solchen Handlungen steckt. Dennoch ist es immer ein Akt der Liebe, diese Liebe ist jedoch genau die Form, die diese Person ebenfalls in ihrer Kindheit erfahren hat. Sogesehn sind alle Generationen Opfer von Opfern, jedoch ist es nun Zeit diesen Kreislauf zu durchbrechen. Dies ist nur möglich, wenn wir Verantwortung über unser eigenes Handeln übernehmen. Dazu müssen wir jedoch in uns selbst hineinschauen und unseren Schatten stellen. 

 

Wie wir ebenfalls bereits gelernt haben, ist es nicht möglich, eine Person aus der Familie auszuschließen, ohne dass dies weitreichende Konsequenzen nach sich zieht. Da jedem Familienmitglied das gleiche Recht zusteht, zur Familie zu gehören, wird der Ausschluss einer Person unvorhergesehene Auswirkungen haben. Spätere Generationen versuchen oft unbewusst, durch ihre eigenen Annahmen, Verhaltensmuster und Handlungen die ausgestoßenen Familienmitglieder zu integrieren. Dieser Prozess kann sich in verschiedenen Formen manifestieren.

Meist sind Streitigkeiten, mentale und physische Krankheiten, limitierende Glaubenssätze oder überwältigende Emotionen, die in der Familie auftreten, tatsächlich mit den unaufgelösten Themen und Beziehungen unserer Vorfahren verbunden. Wir tragen unbewusst die Last vergangener Generationen mit uns. Diese vererbten emotionalen und psychologischen Muster beeinflussen unser Leben, bis wir uns aktiv mit ihnen auseinandersetzen und beginnen, sie zu heilen.

Einladung zur Transformation: Dein Weg zur wahren Selbstentdeckung

Die Erkundung der Opfer-Täter-Dynamik in unserem Leben und unserer Familiengeschichte ist oftmals ein Schlüssel zur persönlichen Freiheit und zu einer tiefgreifenden Transformation. Jeder Schritt auf diesem Weg der Selbstentdeckung und Heilung bringt uns näher zu unserem wahren Selbst, befreit von den Fesseln der Vergangenheit. 

 

Dieser Weg erfordert jedoch nicht nur Hingabe und Mut, sondern auch die Bereitschaft, sich tief in das eigene Unterbewusstsein zu begeben und sich den eigenen Schattenseiten zu stellen. Dieser herausfordernde Prozess kann viele Fragen und Zweifel aufwerfen, da er uns dazu anregt, mit unseren Emotionen anders umzugehen, als wir es bisher gelernt haben. Diese Emotionen führen uns zu unseren tief verwurzelten, unterbewussten Glaubenssätzen.

 

Als erfahrener Transformational Coach und Experte in der Familienaufstellung biete ich dir meine Unterstützung auf diesem spannenden Weg an. Dabei kombiniere ich tiefgreifende psychologische Erkenntnisse mit spirituellen Praktiken, um dir zu helfen, dich mit den verborgenen Teilen deines Selbst zu verbinden und sie zu integrieren. Meine Arbeit zielt darauf ab, wie du dich selbst neu entdecken und in deine wahre Kraft zurückfinden kannst.

Wenn du dich mit diesem Text verbunden fühlst und bereit bist, die Reise zu dir selbst anzutreten, dann lade ich dich herzlich ein, dein kostenfreies Erstgespräch mit mir zu buchen. Dieses Gespräch wird uns die Gelegenheit bieten, deine Situation zu besprechen und zu erkunden, wie ich dich auf deinem individuellen Weg der Heilung und Selbstfindung unterstützen kann.

Möchtest du tiefer in dieses Thema eintauchen? Lass uns gerne miteinander Kontakt aufnehmen. Buche hier einen 15-minütigen Termin, um gemeinsam das Potenzial innerer Arbeit zu erforschen.

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